Im zweiten Teil zeige ich die Einsatzmöglichkeiten des Requirements Managers von ReqPOOL. Diese Webapplikation dient zur kollaborativen Erstellung von Anforderungen in einem Lastenheft.
Anforderungsmanagement
Wenn man die ersten Schätzwerte für das Projekt ermittelt hat, kann man mehr ins Detail gehen und die Schätzung mit dem Estimation Manager später auch wiederholen, wenn man noch genauere Vorstellungen von der Anwendung hat. Dies wird mit dem Requirements Manager erreicht. Er dient zur kollaborativen Erfassung von Anforderungen für das IT-Projekt. Diese können dann, sofern man bereit für eine Ausschreibung ist, von den Experten von ReqPOOL qualitätsgesichert, d.h. auf Widerspruchsfreiheit und Genauigkeit der Spezifikation etc. überprüft werden.
Mein Quelllastenheft (und das dazugehörige Pflichtenheft), das ich zum Ausprobieren der Software verwendet habe, können hier eingesehen werden:
Kollaboration
Im ReqPOOL-Requirements Manager ist es ganz einfach möglich, neue Projekt-Mitglieder einzuladen. Dazu benötigt man lediglich deren E-Mail-Adresse und diese erhalten eine Einladungsmail mit den Zugangsdaten für das Projekt. Die Anforderungen sollten jedoch nicht einfach los geschrieben werden. Es bietet sich an, ein von ReqPOOL angebotenes Musterprojekt oder die Best-Practice-Methode anzuwenden. Letztere erstellte eine von ReqPOOL empfohlene Struktur für das Lastenheft. Es steht einem jedoch frei, seine eigene Musterstruktur zu verwenden. Steht die Struktur fest, werden die einzelnen Anforderungen erfasst. Dies funktioniert ganz einfach:
- jede Anforderung erhält einen Titel
- jede Anforderung erhält eine Beschreibung
- optional kann man noch ein Schlüsselwort vergeben
So entsteht schnell ein Lastenheft, wobei die Projektmitglieder vollständig parallel arbeiten können. Mit zunehmenden Anforderungen, werden dann auch die ersten Diskussionen erforderlich, welche direkt im Tool geführt werden können. Dazu dient die Kommentarfunktion, die alle Kommentare zu einer Anforderungen aufzeichnet, so können Diskussionen geführt werden.
Änderungsmanagement
Beim Änderungsmanagement ist das Tool sehr komfortabel, da man es nicht neu definieren bzw. konfigurieren muss, sondern die Versionierung ist direkt eingebaut. Weiterhin wichtig ist die eindeutige Identifizierung von Anforderungen, welche auch out-of-the-box kommt.
Export
Um das Lastenheft mit Projekt Externen d.h. auch potentiellen Auftragnehmern teilen zu können, ist der Export als PDF-, WORD- oder CSV-Datei möglich. Dies funktioniert sehr schnell und man erhält ein schön gelayoutetes Dokument, das man problemlos weitergeben kann.
Videotutorial
Wie der Estimation und der Requirements Manager von ReqPOOL in der Praxis funktionieren, habe ich in einem kurzen Video festgehalten.
Fazit
Mit der ReqPOOL-Suite existiert eine Sammlung von Applikationen, die von der ersten Schätzung über die Lastenhefterstellung und -generierung bis zur Ausschreibung und Fortschrittsüberwachung alle Phasen eines Auftraggeberprojekts abdeckt. Die Schätzmethode ist sehr einfach anzuwenden und bietet sehr realistische Ergebnisse. Das Anforderungsmanagement unterstützt schon viele wichtige Funktionen beim Requirementsmanagement (Identifikation, Änderungsverfolgung, Diskussion, Generierung) in virtuellen Projekten.
Insbesondere auch die Weiterentwicklung und Verbesserung dieses Tool besitzt großes weiteres Potential. Dies wäre z.B. die Visualisierung von Änderungen zwischen Versionen und die Nutzung von Farben je Projektmitglied (WYSIWYG-Editor, der z.B. Anlegen von Tabellen unterstützt etc.), um die Anforderungen visuell nachzuvollziehen. Auch eine freie Attributierung der Anforderungen, zur Verwaltung der Verbindlichkeit etc. wäre noch ein gutes Feature.
Das Team von ReqPOOL ist hier sehr aktiv und ist immer für Verbesserungsvorschläge, Feedback und Input offen. Das fand ich sehr professionell. Ich bin daher gespannt, wie sich die Software weiterentwickelt und werde bei meinem nächsten virtuellen Projekt die Anforderungen damit erfassen!