WLAN-Antenne aus Küchensieb / Grid4Stick-Antenne im Eigenbau

In einem meiner früheren Artikel habe ich beschrieben, wie man sich selber eine Grid4Stick-Antenne aus einem Küchensieb für einen WLAN-Stick bauen kann und was die Voreile davon sind. Ich habe jetzt endlich Zeit (und ein geeignetes Sieb mit 20 cm Durchmesser gefunden), um das Experiment durchzuführen. In diesem Artikel beschreibe ich meine Erfahrungen und zeige Bilder.

 

 

Einkaufszettel

  • Küchensieb mit ca. 20 cm Durchmesser (Kostenpunkt 6,99 €)
  • Alufolie (Kostenpunkt: 1,50 €)
  • Klebeband (Kostenpunkt: 1 €)
  • WLAN-Stickoder UMTS-Stick

Der Bau

Schritt 1

Der Bau hat gut funktioniert (das Ergebnis kann unten angesehen werden). Ich habe zuerst das Küchensieb mit der Alufolie ausgekleidet. Man sollte hier auf jeden Fall sicherstellen, dass das verwendete Folienstück groß genug ist, damit man es überall um den Siebrand wickeln kann und auch der komplette Sieb ausgekleidet ist. Es sollte sehr eng anliegen, daher muss man die Form des Siebs zuerst nachmodelliert werden. Danach schlägt man den Rest der Folie über den Siebrand, um die Alufolie gut mit dem Sieb zu verbinden (hält ohne Klebstoff etc.).

Schritt 2

Danach kommt der zeitaufwändigste Teil. Man muss den WLAN-Stick optimal im Küchensieb ausrichten (siehe Bild unten), um den größstmöglichen Antennengewinn zu erhalten. Dazu muss der Brennpunkt der Antenne gefunden werden. Ich habe meinen Hama MiMO Wlan USB2.0 Adapter mit zwei eingebauten Antennen und WPA2-Verschlüsselung bereits auf dem PC mit der beiliegenden Treiber-CD installiert. Deswegen kann ich das Hama Konfigurationsprogramm aufrufen (unten rechts in der Startleiste oder über den entsprechenden Startmenüeintrag). Dort kann ich den WLAN-Stick mit dem gewünschten WLAN verbinden. War die Verbindung erfolgreich wird für jede der zwei im Stick enthaltenen Antennen die Empfangsleistung angezeigt (die von Windows angezeigte Empfangsleistung ist hier zu ungenau). Diese zwei Werte sollen durch die Ausrichtung des WLAN-Sticks im Sieb maximiert werden.

Bild zur Grid4Stick-Antenne im Eigenbau

Grid4Stick-Antenne im Eigenbau

Ich halte also den mit dem gewählten WLAN verbundenen Stick in die Grid4Stick-Antenne. Es ist sogleich ein spürbarer Anstieg der Sendeleistung zu verzeichnen. Ich versuche nun durch Drehung des Siebs die Grid4Stick-Antenne auf das WLAN zeigen zu lassen. Dies ist der Fall, wenn die Leistung der zwei Antennen maximal ist. Nun wird der WLAN-Stick in der Grid4Stick-Antenne optimal positioniert. Ich versuche den Stick möglichst mittig (auf der Achse des Siebgriffs) im Stick zu halten und nun durch Kippen und Verschieben nach oben oder unten die Sendeleistung zu maximieren.

Ist nun der WLAN-Stick optimal ausgerichtet, so wird dieser und das USB-Kabel mit Paketklebeband fixiert. Hierbei geht es am leichtesten, wenn eine weitere Person hilft (ich habe es auch allein geschafft). Anschließende habe ich noch eine Schnur an das Sieb gemacht, damit dieser aufgehängt werden kann. Das war’s schon.

Interessant: Ich habe mit dieser Konstruktion auch ganz erheblich die Empfangsqualität meines UMTS-Sticks verbessert. Das ist echt gut, wenn man in einer Gegend mit schlechtem UMTS-Empfang ist!

Das Ergebnis

Im Folgenden habe ich mal ein Paar Bilder des Eigenbaus gemacht:

Grid4Stick-Antenne (seitlich)

Grid4Stick-Antenne (im Profil)

Grid4Stick-Antenne (Draufsicht)

Die Empfangsleistung steigt mit Verwendung der Grid4Stick-Antenne sehr gut. Ohne Grid4Stick-Antenne habe ich nur kleine ca. 10 bis 15 Prozent Empfangsleistung je Antenne (WLAN-Stick hat zwei interne Antennen). Jetzt bekomme ich 25 bis 35 Prozent Leistung je Antenne. Ich bin daher mit dem Eigenbau sehr zufrieden. Er ist wirklich günstig und die Zeit für die Erstellung (ca. 1 Stunde) ist gut investiert.

Fragen & Anregungen

Wenn ihr Probleme oder Fragen habt, könnte ihr gerne einen Kommentar hinterlassen. Ich werde zeitnah darauf antworten.

6 Gedanken zu „WLAN-Antenne aus Küchensieb / Grid4Stick-Antenne im Eigenbau

  1. Ich besitze einen ApplMac Computer und Speedport 724-Router von der Telekom. Aus diesem Grunde habe ich mir einen Hama WLAN-Stick 300 Mbps zugelegt, welchen ich auch mit OS X konfigurieren kann. Alles gemacht: mit Treiber-CD konfiguriert, WLAN-Verschlüsselung genauso wie der Router, hat auch 100% Signalstärke angezeigt, grünes Lämpchen am Stick blinkte. Wenn ich nun den Stick mit dem Verlängerungskabel am Router einstecke, passiert nischt, keine Lampe blinkt die Empfangsstärke bleibt gleich. Muss der Stick irgendwie am Router aktiviert werden oder was mach falsch?

    • Hallo Reinhard,

      der WLAN-Stick muss in deinen Mac in die USB-Buchse gesteckt werden. So wie das lese, willst du den mit deinem Router verbinden (Warum auch immer…). Für den Router dürfte es unerheblich sein, welchen WLAN-Stick du verwendest. Du musst in deinem Mac das Passwort des WLANs eingeben. Ich habe leider keinen Mac, sondern arbeite als Hacker mit Linux, daher kann ich hierzu wenig sagen, wie Apple das macht.

      Eine Anleitung auf Youtube, sollte dir jedoch weiterhelfen:

      https://www.youtube.com/watch?v=ZbeVxBOGyE4

      Viele Grüße,

      Stefan

  2. Wenn das Küchensieb aus feinmaschigem Metalldraht besteht, sollte die mühevolle Auskleidung mit Alufolie eigentlich überflüssig sein

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