Windows Server als leicht zu verwaltender Familienserver

Mit hochauflösenden Photos und Videos bekommt man schnell eine große Datenmenge bei der Dokumentation der Familiengeschichte insbes. der Kinder zusammen. Doch ein NAS ist nicht immer die optimale Lösung für jeden Nutzer.

Festplatten werden immer größer und dank Heliumfüllung immer energieeffizienter im Dauerbetrieb. Auf der anderen Seite werden die einzelnen Terrabyte immer günstiger. Heute möchte man auf seine Daten zentral, jederzeit, sicher und von Überall zugreifen können. Die Zeiten von externen Festplatten und (noch schlimmer) USB-Sticks sind in Mehrpersonenhaushalten schon länger vorbei, da zu umständlich und redundante Datenpflege zu zeitaufwendig. Das Zauberwort heißt heutzutage NAS – viele werden Exemplare der Marktführer Synology und QNAP unter dem Weihnachtsbaum vorgefunden haben – am eigenen Router. Diese können sogar die Filmsammlung inkl. Erinnerungen aus dem letzten Urlaub auf das smarte TV streamen.

Doch sinnvolle Lösungen mit mindesten 4 Festplattenschächten für RAID und zukunftssicherer Skalierbarkeit haben ihren Preis. 800 bis 900 € werden hier im Schnitt nur für das unbestückte NAS fällig. Dazu kommen noch die Festplatten, die bei ca. 360 € pro Stück im Falle einer Seagate Ironwolf 10TB bspw. liegt. Bei 4 Platten kommt man da schnell auf 2.340 €, daher will eine solche Investition gut überlegt sein. Für den Standardheimanwender, der das Geld aufbringen möchte, ist die häufig sehr einfach im Browser zu bedienende NAS-Software völlig ausreichend. Für den technikaffinen und preisbewussten Anwender ist jedoch ein Server aus Standardkomponenten oft die bessere Wahl.

Man sollte nämlich bedenken, dass man sich bei den führenden NAS-Herstellern in deren Obhut begibt. Im guten Fall, werden Sicherheitslücken schnell gefixt und man erhält neue Funktionen im Rahmen der Weiterentwicklung des NAS-Betriebssystems. Ein NAS ist mit einem proprietären Betriebssystem versehen, d.h. der NAS-Hersteller ist sowohl Hardware- als auch Softwarehersteller. Dies bedeutet, dass der NAS-Hersteller einen großen Einfluss auf die verbaute Hardware hat. Jeder, der schon einmal ein NAS hardwaremäßig aufrüsten bzw. erweitern wollte merkt schnell, dass er bspw. nur den unterstützten Arbeitsspeicherriegel und die herstellereigenen – und daher teure- Zusatzkarten verwenden kann. Stellt der Hersteller die Lieferung an Zusatzhardware ein, ist guter Rat teuer. Wie schön wäre da ein qualitativ gutes ATX-Mainboard, das man sehr gut und kostengünstig aufrüsten kann. Aber auch softwareseitig steht der NAS-Besitzer auf verlorenem Posten, wenn der Hersteller den Support für die Baureihe einstellt, weil er möchte, dass man das gesamte NAS upgraded (d.h. ein neues NAS kauft).

HP Proliant Gen8Mit einem NAS aus Standardkomponenten kann man gängige Betriebssysteme, wie Windows Server oder die NAS-Administrationsumgebung für verschiedene Linux-Distributionen Openmediavault bzw. für den Zugriff im Browser Nextcloud installieren. Der Vorteil von Windows Server 2016 ist neben der gewohnten Administrationsoberfläche, die man mit Techniken wie HP ILO auch von der Ferne bedienen kann, der integrierter Hyperviser Hyper-V. Dieser ermöglicht es virtuelle Maschinen, z.B. als Entwicklungsumgebung für den angehenden Webentwickler oder Informatiker bzw. für den Betrieb bestimmter alter Software, einzurichten. So lernt der eigene Nachwuchs auch frühzeitig neben dem Umgang mit Windows auch die Administration von Linux. Auch Selbstständige können mit Windows Server 2016 die teuer gekaufte Unternehmenssoftware , die im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend unverzichtbar wird, lange lokal nutzen. Man wird zudem zuverlässig mit Updates versorgt und spart sich die Anmietung eines Rootservers.

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