Verwendung von KVM-Switches bei der Durchführung von Softwaretests

Im Moment werden Funktions- und Abnahmetests in unserer Behörde durchgeführt. Diese finden in eigends dafür eingerichteten Abnahmeräumen statt, da die Software auf einer standardisierten PC-Konfiguration (IT-Grundsystem) getestet werden soll. Mit dem Wachsen unserer Abteilung und der Zunahme der dort getesteten Software, wird der für Softwaretests reservierte Platz an Test-PCs und der Bedarf am Abnahmeräumen immer größer, da sich die Testzeiträume auch überschneiden können.

detailierte Problembeschreibung

1. nicht voll genutzte Raumkapazitäten

In der Zeit, in der keine oder nur wenige Tests stattfinden sind die Abnahmeräume fast nicht genutzt. Dabei muss für einen gewissen Prozentsatz der Mitarbeiter in unserer Abteilung ein Testplatz vorgehalten werden. Mit dem Wachsen von unserer Abteilung wird die Zahl der vorgehaltenen Testplätze für Mitarbeiter von diesem weiter zunehmen. Dies ist unter Berücksichtigung des begrenzten Platzes in unserem Hause nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dieser Platz könnte stattdessen für die Unterbringung von neuen Mitarbeitern genutzt werden.

2. sehr hoher Hardwarebedarf

Jeder Abnahme-PC hat einen eigenen Bildschirm, eine eigene Tastatur, eine eigene Maus und einen Rechner. Wenn gerade keine Tests stattfinden, werden die Hardwareresourcen nicht genutzt. Dies führt dazu, dass wenn die Anzahl der Test-PCs zunimmt, die Zahl der vorgehaltenen Hardware steigt. Hierbei sind Kosten für Anschaffung und Abschreibung (PCs altern schnell) zu berücksichtigen.

3. organisatorische Schwierigkeiten

3.1 Wechsel zwischen Test und Tagesgeschäft

Wenn die Tester das normale Tagesgeschäft erledigen wollen müssen Sie vom Abnahmeraum, der sich ggf. im anderen Ende des Gebäudes befindet, an Ihren Arbeitsplatz laufen. Die dadurch entstehenden Wegezeiten verkürzen die Testzeit. Es kann z.B. nicht so schnell eine 1/4 Stunde Leerlaufzeit für die Durchsicht von dienstlichen E-Mails etc. verwendet werden. Dazu muss immer vorher der Platz gewechselt werde. Dazu muss das Telefon umgestellt werden, damit der Tester erreichbar bleibt. Um auf sein E-Mail-Postfach zugreifen zu können muss er dies auch vom Arbeits- auf den Test-PC (und zurück) verlegen. Diese Verteilzeit könnte effektiver genutzt werden.

3.2 Einteilung der Abnahmeräume

Aufgrund des begrenzten Angebots an Test-PCs in den Abnahmeräumen ist immer eine sehr aufwändige Einteilung von diesen (unter Berücksichtigung der externen Testteilnehmer und der parallel stattfindenden Tests) erforderlich. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass im schlimmsten Fall so viele Tests parallel durchzuführen sind, dass die Bedarfsspitze an Test-PCs nicht abgedeckt werden kann. Dies kann zu einer Verschlechterung der Testqualität führen, da dann die Tester nicht angemessen untergebracht werden können oder nicht genügend Test-PCs für externe Teilnehmer vorhanden sind.

Lösung

Jeder Arbeitsplatz bekommt soll wie folgt ausgestattet werden:

a) 2 Rechner: 1 Arbeitsrechner für das Tagesgeschäft und 1 Rechner als Test-PC. Der Arbeitsrechner ist eh schon vorhanden. Der andere Rechner wird aus dem Abnahmeraum abgezogen.

b) Eingabegeräte: 1 Maus, 1 Tastatur

c) Ausgabegeräte: 1 Bildschirm

d) KVM-Switch (http://de.wikipedia.org/wiki/KVM-Switch): Die 2 Rechner werden über einen KVM-Switch mit dem bereits vorhandenen Bildschirm, der Maus und der Tastatur verbunden. Mit der Maus und der Tastatur kann einfach zwischen den Rechnern umgeschaltet werden, wobei jeweils der zum Arbeiten ausgewählte Rechner auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Dadurch ist ein Wechsel zwischen dem PC für das Tagesgeschäft und dem Softwaretest jederzeit möglich. Es ist aber nur ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus erforderlich. Die Rechner können auch aufgrund ihrer Eindeutigkeit (eigene MAC-Adresse) separat mit Software bespielt werden. Dabei bleiben die System klar getrennt, wodurch die Konfiguration des Test-PCs (Hardware und Software) nicht manipuliert werden und so das Testergebnis verfälscht werden kann.

Der gleiche Effekt kann ggf. statt KVM-Switch auch über eine Remote-Desktop-Verbindung auf den Test-PC erreicht werden. Hierbei würde man sich diese Hardware sparen. Der Rest ist jedoch unverändert.

Erreichter Mehwert

Durch den Einsatz der KVM-Switches wird folgender Mehrwert erreicht:

1. nicht voll genutzte Raumkapazitäten

Es wird die Zahl der Abnahmeräume erheblich reduziert. Auf Abnahmeräume kann jedoch nicht ganz verzichtet werden, da zum Test auch Externe Prüfer oder Realisierer eingeladen werden.

2. sehr hoher Hardwarebedarf

Die die Verringerung der Abnahmeräume wird die vorgehaltene Hardware (Flachbildschirme, Maus, Tastatur) reduziert.

3. organisatorische Schwierigkeiten

3.1 Wechsel zwischen Test und Tagesgeschäft

Die Tester können beim Softwaretest über eine einfache Tastenkombination oder einen Schalter zwischen Tagesgeschäft und Testgeschehen wechseln, ohne dass dabei die Testumgebung beeinflusst wird (kein Einfluss auf die Softwarekonfiguration des IT-Grundsystems auf dem Test-PC). So können Leerzeiten effektiver genutzt und in kürzerer Zeit auf Anfragen von außen (Telefon, E-Mail) reagiert werden. Es entfallen organisatorische Arbeiten (Umstellen des Telefons und E-Mail-Postfach).

3.2 Einteilung der Abnahmeräume

Da jeder Mitarbeiter, der in unserer Abteilung Software testen soll, einen Test-PC fest am Arbeitsplatz installiert hat, muss bei der Testorganisation im Abnahmetest nicht mehr berücksichtigt werden, dass jeder Mitarbeiter einen PC zum Testen hat. Vielmehr müssen nur noch die Externen Testteilnehmer verteilt werden. So können auch Bedarfsspitzen (3 Test gleichzeitig) gut abgefangen werden, da ja schon einmal die Mitarbeiter in unserer Abteilung einen Test-Platz haben.

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