In diesem Artikel könnt ihr ein Tool herunterladen (EXCEL mit VBA-Makro), mit dem man systematisch nach bestimmten Kriterien die Fehlerklasse eines Softwarefehlers ermitteln kann. Ich übernehme natürlich keine Garantie oder Haftung für Schäden, die durch die Benutzung dieses Tool entstehen können.
Download: Programm zur Ermittlung der Fehlerklasse eines Softwarefehlers
(Ich übernehme natürlich keine Garantie oder Haftung für Schäden, die durch die Benutzung dieses Tool entstehen können.)
Fehlerklasse
Warum benötigt man eine Fehlerklasse?
Bei einem Softwaretest in einer entsprechenden Teststufe nach ISTQB (Komponententest, Integrationstest, Systemtest, Abnahmetest) werden viele Fehler festgestellt. Damit der Entwickler weiß, welche Probleme er mit hoher, mittlerer und niedriger Priorität lösen muss, hat es sich als sinnvoll erwiesen Fehlerklassen zu definieren.
Beim Abnahmetest hängen an der Fehlerklasse noch entsprechende Regelungen im Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Beispielsweise kann für jeden Fehler der Fehlerklasse 1 eine Vertragsstrafe vorgesehen sein. Außerdem ist denkbar, dass ab einer gewissen Zahl von Fehlern der Auftraggeber von Vertrag zurücktreten kann. Dies kann frei zwischen den Parteien vertraglich ausgestaltet werden.
siehe hierzu auch:
Was sagt dazu der ISTQB-Standard?
Im ISTQB-Standart wird für den Begriff Fehlerklasse der Begriff „Fehlerpriorität“ verwendet:
Festlegung der Dringlichkeit von Korrekturmaßnahmen unter Berücksichtigung der Schweregrades, des erforderlichen Korrekturaufwands und der Auswirkungen auf den gesamten Entwicklungs- und Testprozess.
Hier ist auch der sog. „Fehlerschweregrad“ enthalten:
Der Grad der Auswirkungen, den ein Fehlerzustand auf Entwicklung oder Betrieb einer Komponente oder eines Systems hat [nach IEEE 610].
Einzig der Schweregrad kann vom Tester, der den Fehler gefunden hat, direkt beurteilt werden. Der Korrekturaufwand und die Auswirkungen auf den gesamten Entwicklungs- und Testprozess sind für diesen nicht zu ermitteln.
Fehlerklasse 1
Kriterien für einen schweren Fehler sind (Alternativ):
- Fehler, die dazu führen, dass die Software nicht genutzt werden kann
- Fehler in zentralen Funktionen, di zum Abbruch der gesamten Anwendung führen
- Fehler, welche die Prüfung von weiteren Teilbereichen ausschließen
Fehlerklasse 2
Kriterien für einen mittelschweren Fehler sind (kumulativ, d.h. alle müssen erfüllt sein):
- Fehler in der Anwendung, der nicht zum Abbruch führt und
- gleichwohl so erheblich ist, dass ein Echtbetriebsübergang nicht zumutbar ist und
- der nicht mit organisatorischen Mitteln (Tricks zur Umgehung der Sofwarefehler = Walkaround) umgangen werden kann
Fehlerklasse 3
Leichte Fehler sind alle Softwarefehler, die nicht der Fehlerklasse 1 oder 2 zugeordnet werden können.