Seit mehreren Wochen kann das System von E Wie Einfach keine Abschlussrechnung für mich erstellen, da die besagte Firma eine Softwareumstellung durchgeführt hat.
Mal wieder sieht man, wie wichtig ein gründlicher Abnahmetest vor Produktivsetzung eines neuen betrieblichen Anwendungssystems ist. Ich musste mal wieder bei E Wie Einfach anrufen, da diese anscheinend keine Daten zur Fertigung der Abschlussrechnung hatten (gem. E-Mail vom lokalen Netzbetreiber ausstehend). Beim Telefonat mit der netten Servicekraft stellte sich dann heraus, dass alle Zahlen bereits vorliegen, jedoch das neue IT-System aufgrund von „Kinderkrankheiten“ (ich würde es Showstopper nennen) keine Rechnungen mehr erstellen kann.
Hier wurde weder bei der Ablösung des Altsystems weder der Parallelbetrieb (hohe Kosten und geringes Risiko) noch die Umstellung nach einem Versuchlauf (mittlerer Kosten und mittleres Risiko) gewählt. Bei der Umstellung nach Versuchslauf wird das neue System mit Daten aus dem Altsystem betrieben und die ermittelten Ergebnisse mit denen des Altsystems verglichen, um so zu erkennen, ob mindestens die Grundfunktionalitäten des Altsystems weiter funktionieren. Es drängt sich auf, dass hier eine direkte Umstellung erfolgt ist, die mit einem hohen Risiko und geringen Kosten verbunden ist. Auch eine Pilotierung ist scheinbar nicht erfolgt, bei der die fehlerhafte Unterstützung eines Kerngeschäftsprozesses sicherlich aufgefallen wären.
Es kann natürlich auch sein, dass die Rechnungen vom System generiert werden, aber so fehlerhaft sind, dass E Wie Einfach es sich nicht leisten will diese zu verschicken, um sich dann bei den Kunden rechtfertigen zu müssen.
Es wäre dringend empfohlen an einer ISTQB-Schulung teilzunehmen, um das Handwerkszeug des Softwaretests vermittelt zu bekommen. So kann E Wie Einfach als Auftraggeber derartige Bauchlandungen bei Individualsoftware in Zukunft vermeiden, da sie vorher möglichst umfangreich einen risikoorientierten Abnahmetest durchführen.