QS-Handbuch im V-Modell XT – ein Workshop / Teil 1

In dieser Artikelserie beschreibe ich die wichtigen Punkte, mit denen sich ein QS-Handbuch gem. V-Modell XT beschäftigen muss. Weiterhin gebe ich konkrete Anregungen für die praktische Umsetzung. Sie ist insbesonders für QS-Verantwortliche in IT-Projekten und Projektleiter lesenswert. Auch alle anderen V-Modell XT interessierten sind herzlich eingeladen mit zu diskutieren.

In diesem Artikel geht es insbes. um das V-Modell XT und die Einordnung des QS-Handbuchs in dieses.

 

 

Das V-Modell XT

Das V-Modell ist ein Vorgehensmodell zum Planen und Durchführen von IT-Projekten; sein Schwerpunkt ist die Systementwicklung. Es handelt sich bei diesem um ein generisches Vorgehensmodell, das auf das Projekt anzupassen (Tailoring – XT steht für eXtreme Tailoring) und konkretisieren ist. Das V-Modell wurde erstmals im Jahre 1992 von der Bundeswehr veröffentlicht. Danach wurde das V-Modell 97 veröffentlicht. Dieses wird nun vom V-Modell XT abgelöst (viele Projekte stellen derzeit von V-Modell 97 auf V-Modell XT um).

Im Weiteren beschäftige ich mich mit dem V-Modell XT Bund, einer behördenspezifischen Anpassung des allgemeinen V-Modell XT Standarts. Wenn ich im folgenden von V-Modell XT spreche meine ich das V-Modell XT Bund, sofern ich hier nicht explizit auf Unterschiede hinweise.

Das V-Modell XT hat ein Rollenkonzept, arbeitet mit Meilensteinen (Entscheidungspunkte) und beschreibt ausführlich die Abhängigkeiten zwischen Produkten. Es kann über einen Editor getailort werden, womit die für das jeweilige Projekt relevanten Vorgehensbausteine ausgewählt (zur Landkarte der Vorgehensbausteine) werden. Für genauere Informationen verweise ich auf die V-Modell XT Bund – Dokumentation.

Das QS-Handbuch im V-Modell XT

Wie die Konventionsabbildungen im V-Modell XT zeigen, war das jetzige QS-Handbuch im V-Modell 97 im Submodell QS enthalten und hieß dort QS-Plan. Jetzt ist das QS-Handbuch im Vorgehensbaustein Qualitätssicherung enthalten und gehört damit zum Kern des V-Modell XT.

Das QS-Handbuch legt unter Berücksichtigung der Vorgaben aus dem Projekthandbuch die für die Qualitätssicherung notwendigen Anpassungen und Ausgestaltungen fest, da es vom Projekthandbuch inhaltlich abhängt. Es handelt sich um ein initales Produkt, d.h. es wird durch kein anderes Produkt erzeugt, sondern muss zu Beginn des Projekts erstmalig erstellt werden. Es gibt nur ein QS-Handbuch pro Projekt. Es dokumentiert die Art und den Umfang der Anwendung des V-Modells im Projekt. Alle Projektbeteiligte können sich in diesem über die Qualitätssicherung betreffenden Richtlinien informieren.

Zentrale Themen im QS-Handbuch nach V-Modell XT sind:

  • Qualitätsziele und -anforderungen
  • Zu prüfende Produkte
  • Zu prüfende Prozesse
  • Organisation und Vorgaben zur Qualitätssicherung im Projekt
  • Organisation und Vorgaben zur Qualitätssicherung der Auslieferung
  • Vorgaben für die Prüfspezifikation von Fertigprodukten
  • Vorgaben für das QS-Handbuch der Auftragnehmer

Im QS-Handbuch wird auch insbesondere festgelegt, welche weiterführenden Produkte der Qualitätssicherung  erfolgerlich sind und wie oft und wann diese erzeugt werden.

Ein kurzer Artikel „Ungeliebtes Kind: Das QS-Handbuch im V-Modell XT“ von Jan Friedrich umreißt gut das Thema QS-Handbuch im V-Modell XT ist sehr lesenswert.

2 Gedanken zu „QS-Handbuch im V-Modell XT – ein Workshop / Teil 1

  1. Hallo Stefan,

    für meine Hochschularbeit beschäftige ich mich aktuell mit der Erstellung eines QS-Handbuches. Mir ist aber noch nicht klar welche aktiven Verbesserungen das QS-Handbuch für Qualitäts und Risikomanagement in Unternehmen liefert.

    • Hallo Danny,

      ein QS-Handbuch beschreibt alle Festlegungen zur QS in einem IT-Projekt. Dies sind konstruktive und analytische QS-Maßnahmen. Ohne diese Festlegungen steigt das Risiko von fehlerhafter Software bzw. sogar Software, die gar nicht den Anforderungen des Auftraggebers entspricht. Dies kann zu Vertragsstrafen oder sogar Image-Schaden führen.

      Viele Grüße,

      Stefan

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