Für Experimentier- und Übungszwecke will ich mir in der nächsten Zeit einen eigenen kleinen Webserver einrichten, der gleichzeitig in meinem WLAN als Medienserver dient. Also genau richtig für meine Zwecke. Wenn der Webserver gerade mal nicht betrieben wird (ist ja nur ein Experimentiergerät) möchte ich aber auch darauf eine kleine Linux-Desktop-Distro als Dual-Boot-System laufen lassen. Wie ich dabei vorgehe werde ich in diesem Blog beschreiben.
Dazu verwende ich einen ausgemusterten Fujitsu-Siemens Scenic E620 Intel Celeron D 2800MHz 512MB 40GB DVD 1,44″ Desktop. Dieser hat einen niedrigen Energieverbrauch und macht beim Arbeiten wenig Lärm. Die Konfiguration des Webservers mit LAN-Verbindung und WLAN-Stick von TP-Link (Model: TP-Link TL-WN725N) habe ich in einem ausführlichen Tutorial zur Einrichtung eines Debian Webservers im Zusammenhang mit Owncloud beschrieben.
WLAN einrichten
Mein Senic E600 hat noch keine WLAN-Karte eingebaut bekommen, daher habe ich mich im WWW bezüglich des interessanten Themas WLAN-Antennen und -Karten schlau gemacht.
Die Sendeleistung einer WLAN-Antenne wird in EIRP gemessen (die Abkürzung bedeutet Equivalent Isotropic Radiated Power). Die Sendeleistung darf in Deutschland 100 mW nicht übersteigen, um empfindliche Bußgelder der Bundesnetzagentur zu vermeiden. Bei WLAN (IEEE 802.11b und IEEE 802.11g) darf man keine Feldstärke erzeugen, die an irgendeiner Stelle größer ist, als die eines Isostrahlers bei 20dBm Sendeleistung.
Wie ermittle ich, ob meine Antenne zulässig ist?
Da die Feldstärke nicht größer sein darf als 20dBm gilt die folgende Formel für Systeme bestehend aus Antenne mit Antennenkabel und Sender:
Ausgangsleistung ohne Antenne in dBm + Antennengewinn in dBi – Verluste in Kabel, Stecker, usw. in dB <= 20
http://www.brennpunkt-srl.de/vorschr.html
Diese Formel werde ich bei meiner Antenne nicht benötigen (siehe unten), da ich einen USB-WLAN-Stick verwende, bei dem bereits die Feldstärke vom Hersteller ermittelt wurde.
Wie maximiere ich die Reichweite des WLANs?
Die Empfangsempfindlichkeit ist jedoch nicht beschränkt. Der Empfang zwischen zwei WLAN-Geräten kann innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen vergrößert werden, wenn Geräte mit hoher Empfangsempfindlichkeit und der maximal zulässigen Sendeleistung verwendet werden. Man kann sich das so vorstellen: eine Person ruft einer anderen etwas zu. Es bringt nichts, wenn die eine Person maximal laut schreit. Die andere Person muss dies auch verstehen können und nicht schwerhörig sein. Zudem müssen die Personen in etwa gleich laut rufen und gleich gut hören können.
Auf http://www.brennpunkt-srl.de werden noch weitergehende Informationen zu Antennen gegeben.
meine WLAN-Antenne
Ich habe mich nun mit diesen Eckdaten auf die Suche nach einer geeigneten Antenne gemacht. Wichtig war es für mich, dass ich die gesetzlichen Vorgaben einhalte und andere Teilnehmer im Funkverkehr nicht übertöne und damit störe. Den USB-Stick habe ich in eine Grid4Stick-Antenne für alle gängigen UMTS- und WLAN-Sticks eingebaut, so komme ich mit der zusätzlichen Antennengewinn von 12dBi auf ca. 31dBm. Damit wäre die Anlage verboten. Der Stick kann daher nur legal betrieben werden, wenn keine weiteren Zusatzantennen verwendet werden.