Voice over IP – Analog war gestern

In diesem Artikel beschreibe ich die Vorteile, die die Nutzung von Voice over IP (kurz VoIP) bietet und auf was mein bei der Einrichtung und dem Kauf der benötigten Hardware, den IP-Telefonen, achten muss. Gerade für Unternehmen ist dies ein sehr interessantes Thema.

IP-Telefon Funktionsprinzip

Tobo, IP-Telefonie: Prinzip, http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Abb_ip_telefone_prinzip.png, Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“

Vorteile von VoIP

Kosteneinsparung

Mit einem IP-Telefon kann man, je nach Provider, kostenlos telefonieren (man zahlt eine monatliche Pauschale). Zudem hat man als Unternehmen nicht mehr die anfänglich hohen Lizenzkosten für eine Telefonanlage mit einer bestimmten Nutzerzahl, die die aktuelle Anzahl von Teilnehmer weit übersteigt, um einen Puffer zu besitzen. Im Gegenteil: IP-Telefone bieten eine flexible Skalierbarkeit der Teilnehmer, die nur von der Netzinfrastruktur und der Bandbreite nach oben begrenzt ist. Auch eine Telefonanlage ist dafür nicht erforderlich. Man nutzt einfach das oft bestehende LAN, mit dem auch die PCs ins Internet gelangen. Damit wird VoIP gerade in neuen Einrichtungen interessant, da man die herkömmlichen Telefonkabel erheblich reduzieren kann (ggf. noch ein paar als Backup vorhalten).

Aufgrund der niedrigen Telefonkosten durch die Liberalisierung des Telefonmarktes im Bereich Festnetz, muss jedoch immer die Wirtschaftlichkeit eines Umstieg im Einzelfall durchkalkuliert werden. Dies resultiert daher, dass man die bestehenden analogen oder ISDN-Telefone nicht mehr nutzen kann, d.h. neue IP-Telefone benötigt. Bei neuen Unternehmen ohne Telekommunikationstechnik lohnt sich ein Einstieg in diese neue Technik auf jeden Fall.

Oft empfiehlt sich eine sog. weiche Migration, d.h. die bestehende Telefonanlage mit den Telefonen bleibt bestehen und man erweitert sie um eine VoIP-Anlage, d.h. man nutzt z.B. die bisherige Anlage als a/b-Wandler weiter und lässt den Bereich wie er ist und neue Telefone werden dann per VoIP an die neue TK angeklemmt. Wenn die alte Telefonanlage nebst Telefonen abgeschrieben ist, werden diese sukzessiv durch IP-Telefone ersetzt, um dann bei einer reinen VoIP-Infrastruktur anzukommen.

Verfügbarkeit

Da man über das LAN das Internet für die Kommunikation nutzt, erhält man automatisch eine hohe Verfügbarkeit für die Telefonie. Von Maßnahmen gegen Nichtverfügbarkeit im LAN und bei der Internetverbindung, die für die bestehende IT eingerichtet wurden, profitiert automatisch VoIP. Es wird nämlich die gleiche Infrastruktur verwendet.

Flexibilität

Über ein IP-Telefon kann ich kostenlos (je nach Anbieter) weltweit telefonieren. Dies ist gerade bei weltweit agierenden Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil. Weiterhin habe ich die Möglichkeit mehrere physikalisch getrennte Unternehmensstandorte (über WAN verbunden) zu einem logischen Verbund zusammenschließen. Dies vereinfacht die Telefonvermittlung und ist für den Kunden einfacher. Auch können mit VoIP neue Anwendungen im Internet realisiert werden, bei der über den Browser Anrufe initiiert werden. Auch die Rufnummernmitnahme beim Umzug ist problemlos möglich, da man über den Kommunikationsanbieter immer seine angestammte Nummer zugeordnet bekommt (keine Vorwahl erforderlich aber auf Wunsch möglich). Als weiteren Vorteil ist auch die leichte Integration von Telearbeit in das Unternehmen zu nennen.

Personalkosten reduzieren und Netze vereinfachen

Gerade in großen Unternehmen gibt es zur Betreuung und Administration der Telekommunikationstechnik und der Netzinfrastruktur (inkl. Server- und PC-Administration) zwei verschiedene Einheiten. Diese können durch die Nutzung der einheitlichen Infrastruktur reduziert werden und man spart durch die gewonnen Synergieeffekte nicht mehr benötigtes Fachpersonal ein. Dies senkt nachhaltig die Betriebskosten und vereinfacht die Infrastruktur.

gut zu wissen

ausreichend Bandbreite

Um bei sich Zuhause oder im eigenen Unternehmen auf die neue Technik umzustellen sollte man ausreichen Bandbreite zur Verfügung haben. Dies ist gerade aus dem Blickwinkel der Skalierbarkeit wichtig, da diese irgendwann zum Flaschenhals wird. Pro Telefon sollte man 100 kbit/s reservieren, um ohne Störung (technisch hohem Jitter) und in der Folge mit gutem Quality of Service (kurz QoS) telefonieren zu können.

guter Support

Der VoIP-Anbieter sollte über einen schnellen und kompetenten Support bieten, der auch einem Anfänger bei der Problemlösung sicher ans Ziel führt. Daher lohnt es sich die Kundenrezensionen im Internet aufmerksam zu studieren.

Sichere Kommunikation

Für eine sichere Kommunikation sollte man eine effiziente Verschlüsselung einsetzten und bei vertraulichen Gesprächen ggf. auf VoIP verzichten und den klassischen Weg wählen.

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