In diesem Artikel zeige ich euch, was man für einen guten Start in das Flugerlebnis mit der Parrot AR.Drone 2.0 beachten sollte. Damit verhindert ihr eine Bruchlandung eures guten Stücks!
Vor etwas einem Monat habe ich mir eine AR.Drone 2.0 zugelegt. Diese schaut nicht nur besser aus als die 1.0er Version, sondern hat noch viele neue Features, wie den Überschlag in der Luft, das bessere Flugverhalten über 6m Flughöhe und eine HD-Kamera. Da ich meine Drone nicht abstürzen lassen wollte, habe ich mir ein eigenes Trainingsprogramm überlegt, das ich euch im Folgenden beschreiben werde.
Jedoch zuvor eine wichtige Liste der Dinge, die man mit einer AR.Drone nicht tun sollte:
- nicht in kleinen Wohnungen fliegen lassen, da eine Drone viel Platz braucht und selbst die Indoor-Hülle in kleinen Räumen nicht einen Absturz verhindert
- nicht bei zu starkem Wind fliegen lassen (am Besten morgens, da dann die Luft noch ruhig ist)
- nicht zu hoch fliegen lassen, wenn man die Windverhältnisse in der Höhe nicht abschätzen kann
- nicht auf zu kleinen Plätzen fliegen lassen, da man sonst nicht mit der autom. Landenfunktion sicher aus größeren Höhen landen kann
Mit diesen Tipps im Gedächtnis kann es schon mit der Parrot AR.Drone losgehen.
1. Lektion: Einstieg mit absolute control und ohne joypad-Modus
Da ich vor der AR.Drone noch kein anderes Flugmodell gesteuert habe und damit ein Greenhorn war, habe ich mir über die guten Einstiegsvideos (auf Englisch) des Herstellers angesehen und bin zum Ergebnis gekommen, dass absolute control und der joypad-Modus das richtige für sind. Absolute control bedeutet, dass die Drone sich immer relativ zu mir als Pilot bewegt. Ich stehe also hinter der Drone und starte den Flug über das Smartphone und wenn Sie abgehoben ist, muss absolute control kalibiert werden (die Drone dreht sich auf der Stelle). Ohne den joypad-Modus funktioniert der Beschleunigungssensor im Smartphone zu Bewegung der Drone vor-, rück- und seitwärts. Wenn ich das Smartphone zu mir hinziehe kommt die Drone zu mir (egal in welche Richtung diese schaut). Wenn ich das Smartphone nach rechts kippe, schwebt die Drone seitwärts nach rechts. Die Drehung der Drone und die Flughöhe stelle ich über das Smartphone ein (virtueller Joystick).
2. Lektion: sicheres Fliegen aus Sicht der Drone ohne joypad-Modus
Nachdem ich mich nun an das Flugverhalten der Drone gewöhnt habe, wollte ich den absolute control Modus abschalten. Dies ist einiges schwerer, da ich nun aus der Drone steuere, d.h. wenn die Drone auf mich zugeflogen kommt muss ich spiegelverkehrt denken. Dies erfordert schon etwas mehr Geschick und Übung bei der Steuerung. Wenn man sich hier sicher ist, kann man auch einmal die Drone höher fliegen lassen, wobei man immer an eine schnelle Landung denken sollte. Auch darf man den Wind nicht aus den Augen lassen. Auch ein abruptes Abbremsen der Drone aus schnellem Flug sollte vermieden werden, damit diese nie kippen kann.
3. Lektion: die volle Kontrolle mit dem joypad-Modus
Wenn man nun noch genauer steuern möchste und die Steuerung komplett über das Touch-Display des Smartphones erledigen möchte, sollte man den joypad-Modus einschalten. Hier hat man nun neben dem virtuelle Joystick für die Flughöhe und Drehung auch einen zweiten für vor-, rück- und seitwärts. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass die App so intelligent ist, dass man die Daumen zur Steuerung nicht genau über den virtuellen Steuerknüppel legen muss. Vielmehr erkennt die App, je nach Hälfte, in der man sich befindet, automatisch den Daumen. So kann man ohne hinzuschauen blind sehr gut steuern. Über den joypad-Modus hat man die feinste Steuerung.
Um die Steuerung noch zu verbessern habe ich mir den „Ten One Design Fling Game Controller – Ninja“ gekauft, welcher jedoch bei meinem Display nicht angesprochen hat und zu einem unkontrolliertem Flugverhalten geführt hat. Ich habe ihn daher wieder zurückgegeben, da mir eine ganze Drone lieber war.
Mit dem joypad-Modus fliege ich seither immer und trainierte alle zwei Tage am Morgen, damit ich lerne um Hindernisse zu fliegen und die Entfernung bei unterschiedlichen Flughöhen einzuschätzen und an einem ganz bestimmten Punkt landen kann. So habe ich ständig die Kontrolle über die Drone verbessert.
4. Lektion: der Überschlag
Für eine lange Flugzeit habe ich mir sodann bessere Akkus zugelegt. Mit einer Kapazität von 2.000 mAh hat man schon eine beachtliche Flugzeit von 18 Minuten. Die Akkus, die ich mir zugelegt habe, sind Modellbau LiPo-Akkus mit 2.000 mAh (Litium-Polymer-Akkus). Ich lade diese mit einem IMAX B6 Balancer Ladegerät über ein Mini-Tamiya Adapterkabel (Steckertyp). Wichtig ist hier den Balance-Landemodus zu verwenden, welcher einen optimalen und problemlosen Ladevorgang garaniert.
Nur mit einem starken und damit lange haltenden Akku empfehle ich den Überschlag in der App zu aktivieren. Die Drone sollte dazu eine ausreichende Höhe haben, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Boden zu haben. Ich empfehle den Überschlag nur so lange aktiviert zu lassen, wie man diesen nutzen möchte, da der Überschlag mit einem Doppeltippen (= Doppelklick) ausgelöst wird. Dies kann man sonst leicht ungewollt beim normalen Fliegen auslösen und riskiert einen Absturz. Der Überschlag ist sehr beeindruckend und kann auch bei voller Fahrt ausgeführt werden.
5. Lektion: das HD-Video
Um die Datenübertragung an das Smartphone nicht zu belasten, empfehle ich die Aufzeichnung der Videos über die HD-Kamera an der Forderseite der Drone auf einen ausreichend großen USB-Stick, der an den USB-Anschluss unter dem Gehäuse bei der Batterie einfach angesteckt wird. Wichtig ist hierbei, dass man im Konfigurationsmenü die Aufnahme auf den USB-Stick aktiviert, da die Drone dies nicht automatisch macht. Mit dieser Technik kann man lange und hochauflösende Videos erstellen. Anbei ein paar Ausschnitte von meinen ersten Flugversuchen.