Kostenplanung am Beispiel

In diesem Artikel beschreibe ich die Schritte, mit denen die Personalkosten in Softwareentwicklungsprojekten geschätzt werden können. Grundlage ist hierfür, dass bereits eine Größen- und Aufwandsschätzung erfolgt ist.

 

 
Die Kostenplanung basiert auf der Größen- und Aufwandsschätzung, wenn ausschließlich Personalkosten im Projekt anfallen. Dieser Fall wird aus Vereinfachungsgründen angenommen. Anderenfalls würden noch die Kosten für Lizenzen (Entwicklungsumgebung, GoogleDocs, Webspace, URL) und die Infrastruktur (Server und Datenbank) wurden dazukommen. Die Kosten der jeweiligen Aufgabenpakete wurden mit

“Personalkosten = Arbeitspaketkosten = Aufwand in Stunden * Stundensatz * Produktivitätsanteil”

berechnet. Der “Aufwand in Stunden” kann der Größen- und Aufwandsschätzung entnommen werden. Um einen wahrscheinlichen Aufwand zu verwenden wurde die PERT-Methode genutzt. Der Aufwand für jedes beteiligte Teammitglied, wurde aufsummiert. Somit entfällt bei der weiteren Berechnung die Multiplikation mit der Anzahl an Mitarbeiter. Dieses Vorgehen ist möglich, weil ein durchschnittlicher Stundensatz für alle Teammitglieder ermittelt und verwendet wird (s.u.).

“Aufwand=  (minimaler Aufwand + maximaler Aufwand + realistischer Aufwand * 4) / 6”

Der Stundensatz wurde einer im August 2012 durchgeführten Studie von GULP entnommen. Veröffentlicht wurde diese Studie auf www.gulp.de und www.heise.de. Um der rollenungebundenen Aufgabenerledigung, insbesondere bei Planungsaufgaben im Rahmen der Teilleistungen, Rechnung zu tragen, wurde ein einheitlicher Stundensatz für alle Teammitglieder ermittelt. Dieser wurde wie folgt ermittelt:

“[Projektleitung (78 €) + Software-Entwickler (66 €) * 2 + Qualitätssicherungsexperte (66 €) * 2 + Analytiker (66 € analog zu Entwicklern) ] / 6 = Stundensatz (68 €)”

Der Produktivanteil wurde für einen Arbeitstag á 8,5 Bruttoarbeitsstunden berechnet.  Als Nettoarbeitsstunden wurden ~6,67 Stunden (=8,5 Std * 60 – 30min – 10min * 8 Std) geschätzt. Dabei wurden 30 Minuten Mittagspause, sowie 10 Minuten “Kreativpause” pro Stunde einbezogen. Die “Kreativpausen” wurden in Anlehnung an die Bildschirmarbeitsverordnung geschätzt, nach der ein Mitarbeiter nach 50 Minuten ununterbrochener Tätigkeit am Bildschirm 10 Minuten Pause machen muss.

“(8,5 Std * 60 – 30 min – 10 min * 8 Std) / 8,5 Std * 60 = Produktivanteil (78%)”

Für ein beliebiges Aufgabenpaket wurden nach PERT ein Aufwand von 10 Stunden geschätzt. Die Personalkosten würden sich wie folgt berechnen

“10 Stunden * 68 €/Stunde * 78% = 530,40 €”

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